Ich habe gestern mit meinem Sohn einen Beitrag für seine 4. Klasse Abschlusszeitung schreiben dürfen. Wow – ist ja nicht so, dass unsere Jungs seit Home-Schooling einen eigenen Laptop hätten und auch ab und zu darauf zocken, Video-Chaten oder in einer digital AG programmieren… Ich war doch sehr überrascht, wie viel ich ihm beim Erstellen des Dokuments in Cryptpad (kostenlose browserbasierte Open-Source-Software, bei der mehrere gleichzeitig an einer Datei arbeiten können) und das anschließende versenden per E-Mail erklären musste.
Aktuell wird Digitalkompetenz in Schulen wohl so vermittelt:
Pädagog*in startet den Laptop (bei uns gibt es pro Klasse einen Laptop), Pädagog*in öffnet das Schreibprogramm (welches, dass wird allen klar sein…), Kind setzt sich hin und tippt seinen Text, Pädagog*in speichert das Dokument, FERTIG!
Ach und wenn der Text nicht fertig wird oder eine andere Gruppe dazwischen an den Laptop geht, bevor die Pädagog*in das Dokument gespeichert hat, ist es weg…
Damit will ich den Pädagog*innen keinen Vorwurf machen. Damit unsere Kinder Digitalkompetenz im Unterricht lernen können benötigt es Zeit und Raum und das natürlich verankert im Lehrplan!
Es ist also ein Irrglaube, dass dank digitaler Tafeln und iPad-Klassen (ein anderes Unding über das wir bald mal sprechen müssen) die Kinder Digitalkompetenz erlernen. Aktuell müssen da wohl wir Eltern selbst ran.
Vielleicht hast du das Glück und in deiner Umgebung gibt es ähnliche Vereine wie unseren und die Kinder können die Angebote des Vereins oder der Organisation nutzen. Oder es bleibt wieder mal an engagierten Eltern hängen die anpacken und selbst eine AG zum Thema Digitalkompetenz aus dem Boden stampfen.
Lass uns gerne dazu in den Austausch treten, wenn du Ideen in diesem Bereich hast und tätig werden möchtest.
Ansonsten bleibt mir nur Daumen drücken, dass das mit dem Lehrplan noch was wird. Was anderes bleibt uns kaum übrig.
